Dublin wird oft ‘The Big Smoke’ oder ‘Dear Dirty Dublin’ genannt. Eine große, dreckige Stadt?
Heutzutage bestimmt nicht mehr, denn Dublin kann nicht nur mit dem Phoenix Park die drittgrößte Parkanlage Europas sein Eigen nennen.
Auch sonst gibt es fast überall kleine grüne Oasen, die man gut nutzen kann, um einmal vom Stress der Stadt und vom anstrengenden Sightseeing runterzukommen.
Eine Besonderheit in Irland im Vergleich zu Deutschland: öffentliche Parks haben Öffnungszeiten! Die meisten Parks öffnen morgens um 10 Uhr.
Die Schließzeiten variieren jedoch je nach Jahreszeit. Im Dezember schließen die Parks um 17 Uhr. An den langen Abenden im Juni und Juli sind die meisten Parks aber bis 22 Uhr geöffnet.
Einige von diesen Parks sind sehr beliebt und bekannt, andere sind echte Geheimtipps. Hier ist meine persönliche Bestenliste.
Einige von diesen Parks sind sehr beliebt und bekannt, andere sind echte Geheimtipps. Hier ist meine persönliche Bestenliste.
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Iveagh Gardens Dublin
Als erstes mein absoluter Lieblingspark und so etwas wie ein echter Geheimtipp direkt im Stadtzentrum.
Iveagh Gardens kann man als die kleine Schwester vom berühmten Stephens Green bezeichnen, der sich nur ca. 100 m weiter nördlich befindet.
Ich verstehe immer noch nicht, warum er so viel weniger besucht wird als Stephen’s Green, obwohl er vielleicht noch schöner ist.
Eventuell hängt es damit zusammen, er komplett von einer Mauer umgeben ist, viele Gebäude direkt an seine Grenze gebaut sind und die Zugänge zu den Iveagh Gardens somit etwas versteckter sind?
Ein Tor befindet sich zum Beispiel rechts hinter der National Concert Hall wenn man von Earlsfort Terrace kommt.
Ein etwas offensichtlicheres Tor befindet sich an der Hatch Street direkt an der Dublin Bike Station. Der dritte und wahrscheinlich augenscheinlichste Zugang ist über die Clonmel Street.
Wenn man es aber einmal geschafft hat, im Park zu sein, ist er eine wirkliche Oase der Ruhe.
Im Iveagh Gardens gibt es einen großen Wasserfall, der über eine Steinstruktur fließt, die aus Steinen von allen 32 Counties Irlands zusammengebaut wurde.
Im Norden befindet sich die einzige für diesen Zweck angelegte Bogenschießanlage Irlands unter der sich auch die Überreste eines 1922 dort begrabenen Elefanten befinden.
Außerdem gibt es noch wirklich schöne Springbrunnen und einen Rosengarten und ein Labyrinth. Absolut sehenswert!
St. Stephen’s Green Dublin
Im Norden des Iveagh Gardens liegt der wahrscheinlich bekannteste aller Parks in Dublin: St. Stephen’s Green. Er befindet sich direkt am südlichen Ende Grafton Street.
Ich würde jedem empfehlen, wenigstens einmal durch Stephen’s Green zu schlendern, obwohl ich ihn selbst zu überlaufen finde.
Vor allem zur Mittagszeit und bei gutem (d.h. trockenen Wetter) kann hier schon manchmal die Hölle los sein.
Außerdem, und das ist mir noch bei keinem der anderen Parks aufgefallen, gibt es hier eine große Anzahl an Möwen, Tauben, Enten und anderen Vögeln, die überall ihr Geschäft hinterlassen. Trotz dieser Kritik lohnt sich ein Besuch.
Stephen’s Green ist durch seine zentrale Lage eng mit der irischen Geschichte verwoben.
Im 18. Jahrhundert war er Schauplatz zahlreicher Hinrichtungen, im 19. Jahrhundert finanzierte die Guinness Familie die Neugestaltung und Öffnung des Parkes für die Allgemeinheit.
Während des Osteraufstands 1916 besetzten die Rebellen den Park und verteidigten ihn (ohne Erfolg) gegen die britische Armee.
Heute kann man hier viele Statuen und Büsten bekannter Persönlichkeiten (zum Beispiel von James Joyce oder W. B. Yeats), einen Triumphbogen aus dem Jahre 1907, einen Pflanzengarten für Blinde in Brailleschrift und vieles mehr sehen.
Interessant ist noch, dass der Nornenbrunnen (auf englisch ‘Three Fates’) in den Fünfziger Jahren ein Geschenk der Bundesregierung an Irland in Erinnerung an die Operation Shamrock war.
Nach dem Zweiten Weltkrieg ermöglichte das Irische Rote Kreuz mehr als 1000 Waisenkindern aus Deutschland, Österreich und Frankreich bis zu drei Jahre bei irischen Gastfamilien Unterkunft zu bekommen. Einige von ihnen leben bis heute in Irland.
Blessington Street Basin Dublin
Absoluter Geheimtipp! Diesen Park kann man wohl als den schönsten, aber am wenigsten bekanntesten Park von allen nennen, der auch noch sehr zentral, nördlich der O’Connell Street, liegt.
Das Blessington Street Basin war früher ein Wasserspeicher und hat auch die großen Destillen der Stadt mit Wasser für die Whiskey-Produktion versorgt.
Heute bietet er sich als perfekte Ruhe-Oase mitten in der Stadt an. Wenn man durch eines der Tore in der den Park umgebenden Mauer tritt, wirkt es so als ob man sich in einer anderen Welt befindet.
Vielleicht liegt es daran, dass Wasser das vorherrschende Element im Park ist.
Egal wo man sich im Blessington Street Basin befindet, schaut man auf den großen Teich und der sich darauf befindlichen kleinen grünen Insel.
Wenn sich an einem schönen Tag auch noch der Himmel im Wasser spiegelt, kann man meiner Meinung nach nirgends besser entspannen als hier.
Merrion Square Park Dublin
Der Merrion Square Park, umgeben vom pompösen im georgianischen Stil gestalteten Merrion Square, ist einer der gepflegtesten Parks Dublins und im Vergleich zum Stephen’s Green auch viel ruhiger. Besonders Oscar Wilde Fans kommen hier auf ihre Kosten.
Wilde lebte die ersten 20 Jahre seines Lebens im Merrion Square No.1 (geboren wurde er übrigens um die Ecke, in der 21 Westland Row). Nun ist im Park, genau gegenüber des Hauses eine extravagante Oscar Wilde Statue anzutreffen (hier erfahrt ihr mehr über die Statue).
Auch gibt es noch weitere seltsame Kunstobjekte, Skulpturen und eine Kollektion historischer Straßenlampen.
Außerdem findet man im Südosten des Parks einen kleinen Hügel unter dem sich ein Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg befindet.
Auf jeden Fall ist der Merrion Square Park einen Spaziergang wert. Gleichzeitig sollte man unbedingt einmal um den Park laufen, da hier viele berühmte Personen gewohnt haben: W. B. Yeats z. B. in No. 82 oder Daniel O’Connell (“The Liberator”) in No. 58. Selbst die britische Botschaft war hier bis 1972 ansässig bis sie als Folge der Unruhen des Bloody Sundays abbrannte.
Eine Sache noch: Der Park heißt erst seit 2010 Merrion Square Park. Zuvor hieß er offiziell Archbishop Ryan Park, benannt nach dem Erzbischof von Dublin, Dermot Ryan.
Das Land gehörte der Erzdiözese (es sollte hier einmal eine Kathedrale gebaut werden), bis Erzbischof Ryan der Stadt Dublin den Park 1974 schenkte. Vorher konnte man übrigens nur in den Park, wenn man einen Schlüssel dazu hatte.
Phoenix Park Dublin
Der größte Park in Dublin im Norden der Stadt, auch die ‘Grüne Lunge Dublins’ genannt. Der Phoenix Park ist sogar der drittgrößte innerstädtische Park Europas.
Der Name leitet sich übrigens nicht vom mythologischen Phönix aus der Asche ab, sondern vom irischen Wort fionn uisce, was soviel wie ‘klares Wasser’ bedeutet.
Das ist der Ort in Dublin, wenn ihr Lust auf einen längeren Spaziergang im Grünen in Dublin Lust habt.
Der Phoenix Park ist so groß und weitreichend, dass man sich leicht verlaufen kann (ist uns schon ein paar Mal passiert …).
Egal ob Joggen, Fahrradfahren (am Eingang kann man sich Fahrräder leihen) oder Inlineskaten (der Asphalt ist hier in meist in ziemlich gutem Zustand): Wenn ihr Lust auf sportliche Aktivitäten habt, ist der Phoenix Park der ideale Ort. Aber auch ohne Sport kommt man hier auf seine Kosten.
So kann man z. B. das wilde Damwild beobachten, das man fast überall im Park finden. Im Norden halten sich unseres Erachtens die meisten Tiere auf.
Auch gibt es im ganzen Park designierte Picknick bzw. Barbeque-Stellen und einige schöne Spielplätze für Kinder. Oftmals finden auch tolle öffentliche Events im Phoenix Park statt.
Des Weiteren befindet sich hier das Hauptquartier der Polizei, ein riesiges Kreuz, das die Stelle markiert wo Papst Johannes Paul 1979 eine Messe abgehalten hat.
Außerdem gibt es ein über 300 Jahre (und ziemlich heruntergekommenes) Magazine Fort, das imposante Farmleigh House, das bis 1999 der Guinness Familie gehörte (manchmal werden Führungen angeboten), die Residenz des Botschafters der USA in Irland und der Amtssitz des irischen Präsidenten.
Im Süden des Parks befindet sich die Irish National War Memorial Gardens, die absolute einen Besuch wert sind. Auf der Website von Heritage Ireland findest du alle wichtigen Infos.
Tipp: Wenn ihr samstags im Park sein solltet, könnt ihr den Amtssicht (auf Irish Áras an Uachtaráin) sogar mit einer geführten Tour besuchen.
Noch eine Sache für die Bucket List: Mit dem Wellington Monument, das 62m hoch ist, könnt ihr im Phoenix Park den größten Obelisken Europas sehen.
Wellington, der Napoleon bei Waterloo geschlagen hat, wurde übrigens in Dublin City geboren.
Ein Tipp für diejenigen unter euch, die eine schwache Blase haben: Die einzigen Toiletten im ganzen Park gibt es neben dem Besucherzentrum im ‘The Phoenix Café’ ( im Norden des Parks) und im ‘Victorian Tea Kiosk’ (im Osten nahe des Zoos).
Falls Euch das Damwild nicht reicht, könnt ihr auch in den großartigen Dublin Zoo gehen. Lohnt sich auf jeden Fall!
National Botanic Gardens Dublin
Um wirklich einmal vom Stress einer Städtetour runterzukommen, lohnt sich ein Trip zur Grünen Oase Dublins, dem Botanischen Garten.
Der Botanische Garten lädt einfach zum Schlendern ein. Der Eintritt ist kostenlos und sehr einfach vom Stadtzentrum in nur 15 Minuten mit den Bussen Nr. 9 und 83 zu erreichen.
Hier kann man über sage und schreibe 15.000 verschiedene Pflanzenarten aus der ganzen Welt bestaunen.
Unsere Highlights im Botanischen Garten sind auf jeden Fall die Viktorianischen Glashäuser, vor allem das Große Palmenhaus, das Irlands einzigen tropischen Regenwald beheimatet.
Außerdem gibt es hier noch einen großartigen Rosengarten, der vor allem im Sommer einzigartig ausschaut und duftet, einen Steingarten, einen Arboretum und vieles mehr zu bewundern.
Falls ihr Lust habt, könnt ihr täglich auch an zwei kostenlosen Führungen teilnehmen und so mehr über den über 200 Jahre alten Garten zu erfahren. Am besten plant ihr 2-3 Stunden für einen Besuch ein.
An sonnigen Tagen bietet sich der Botanische Garten Dublin als Picknick-Spot an.
Wenn ihr Lust habt, könnt ihr Euren Besuch mit einem Spaziergang über Irlands größten und berühmtesten Friedhof, Glasnevin, direkt nebenan verbinden.
Hier liegen einige der wichtigsten Persönlichkeiten der irischen Geschichte und man kann Grabsteine mit keltischen Design bewundern.
Noch zwei Tipps zum Botanischen Garten: Im Tea Room kann man sich nach einem Spaziergang je nach Saison aufheizen oder abkühlen.
Des Weiteren lohnt sich ein Blick auf die Webseite des Botanischen Gartens, da sehr oft wechselnde Ausstellungen, wissenschaftliche Vorträge oder Workshops angeboten werden.
Wie ihr seht geht es viele schöne Dublin Parks. Dies ist übrigens nur eine Liste unserer Lieblingsparks in Dublin. So ist z. B. auch der Marlay Park in Dún Laoghaire sehr beliebt oder auch ein Spaziergang durch das Geländer von Trinity College direkt im Dublin City Centre.
Für weitere Tipps in Dublin, check unsere Dublin Geheimtipps, die besten Sehenswürdigkeiten Dublins oder kuriose Attraktionen in Dublin.